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Das schwierige Verhältnis des Yoga zum Geld, zum Geschäftlichen und zur Zusammenarbeit mit Geschäftspartnern  dokumentiert sich möglicherweise in einem aktuellen Desaster der Yogascene, wie das Manager Magazin in seiner aktuellen Ausgabe berichtet.

 Menschen mit Aktien sind nie glücklich
Am 7.1.2011 gab Patrick Broome, als Yogatrainer der Fussball-Nationalmannschaft zu einiger Bekanntheit gelangt,  in einem Interview mit der SZ zu Protokoll:

SZ: Ist es nicht anstößig, mit Yoga Kohle zu scheffeln?  

Broome: Nein. Es ist nicht falsch, Geld zu haben. Nur: Viel Besitz zu haben, das widerspricht Yoga. Menschen mit Aktien sind nie glücklich.(..)  Ich fand das „Größer, Schneller, Weiter“ nicht mehr stimmig für mich. Deshalb habe ich mich von meinen Geschäftspartnern getrennt und mache jetzt nur noch mein kleines Studio in Schwabing. Ich merke, dass mein Leben ruhiger und besser wird.

Bei diesem Vorsatz scheint es aber  nicht geblieben zu sein. Denn nachdem Patrick Broome mit dem  Versuch der Eröffnung einer zweiten Schule in Berlin gescheitert war und Schulden abstottern musste, scheint nun auch der nächste Versuch einer bundesweiten Expansion „in die Hose“ gegangen zu sein.
Diesmal aber womöglich auf Kosten anderer?
Ambitioniertes Projekt
Unter der Leitung des früheren „Pixelpark“ -Chefs Paulus Neef plante Broome als Yoga Promi gemeinsam mit 3 weiteren Projektmanagern das ambitionierte Projekt zum Aufbau einer deutschlandweiten Yogakette unter dem Namen UNYTE. Bis zum Jahr 2020 sollten 20 Studios in Deutschland und sogar dem deutschsprachigen Ausland entstehen. Broome wollte hierzu nicht nur mit seiner Popularität, sondern auch mit der Ausbildung der Yogalehrer für UNYTE beitragen. Motto sollte sein: „Yoga für alle“ – frei von Esoterik und Extremsport.
Viele Anleger verloren bei Neef schon einmal  ihr Geld

Neef ist nun allerdings kein Unbekannter: viele Menschen, die  in den 90iger Jahren in seine Mediaagentur Pixelpark investierten, verloren beim Absturz des Unternehmens in der Internetblase des Neuen Marktes bereits sehr viel Geld.  Nach Angaben bei Wikipedia übernahm im Dezember 2002 der Aufsichtsratsvorsitzende Jürgen Richter vorübergehend das Amt des CEO von Gründer Paulus Neef, nachdem der Aufsichtsrat Unregelmäßigkeiten beim Erwerb der Tochtergesellschaft ZLU im Jahr 2000 unter Neef festgestellt hatte.

200.000 € von Kleinanlegern weg?

 

Nun,  so schreibt das Manager Magazin in seiner aktuellen Ausgabe lakonisch, scheinen viele Investoren – insgesamt 258 Kleinanleger – abermals auf der Suche nach ihrem Geld zu sein.Denn über die Finanzierungsplattform Companisto hatte das Team vor einem Jahr  knapp 200.000 Euro  bei den Kleinanlegern eingeworben und das Geld wurde auch bereits an UNYTE ausgezahlt.

Projekt eingestellt? – Team aufgelöst?

Wie das Managermagazin mitteilt, scheint das intensiv  beworbene Projekts allerdings zum Erliegen gekommen zu sein. So stellten die Redakture fest, das die  Adresse www.unyteyoga abgeschaltet ist, man unter der angegebenen Telefonnummer niemanden mehr ereicht und  Mails  unbeantwortet bleiben. Vom „Studio 1“, das im Oktober eröffnen sollte, sei seit Monaten nichts mehr zu hören. Die  führende Köpfe des Unyte-Teams sind scheinbar nicht mehr dabei. Die Kreativdirektorin schied nach Angaben bei „Linkedin“   im vergangenen Juli aus, der „Director Expansion & Construction“ im Dezember und Paulus Neef bezeichnet  „Unyte“  als „frühere“ Berufsstation von „Mai 2015 bis Januar 2016 (9 Monate)“.Neef ließ sämtliche Fragen des Manager Magazins zum Unyte-Projekt unbeantwort.Was mit dem Geld passiert ist, bleibt unklar.

Alle Seiten geschlossen

Eigene Recherchen ergaben, das fast alle mit dem Projekt assozierten Seiten im Netz abgeschaltet sind bis auf die Frontseite: http://unyte.preview.exozet.com/

Wenn diese Informationen stimmen, muss mal wieder die Frage nach der in der Yogawelt verbreiteten Doppelmoral gestellt werden.

Denn sehr viele produzieren sich immer wieder mit ihrer vor-geblichen Bewusstseinsentwicklung als vermeintliches Vorbild  und  betonen die ethischen Werte des Yoga.

Mit der Realität hat dies leider kaum etwas zu tun. Denn im Geschäftsleben verhalten sich Yogalehrende nach unserer Erfahrung nicht selten jenseits der ethischen Normen.

Von Kundenabwerbung, unlauterem Wettbewerb, Werbung mit falschen Titeln, der Nichtbachtung vertraglicher Vereinbarungen, der Ausnutzung verbandlicher Strukturen zum eigenen Vorteil …bis zum sexuellen Missbrauch ist die Palette der Verfehlungen auch bekannter Yogagrößen lang. Der eigene „spiritituelle“ Anspruch hat mit der eigenen Realität oft nicht mehr gemein als eine missionarische Selbstüberschätzung. Denn eins ist klar: Es kochen alle nur mit Wasser. 

Und man könnte wohl erwarten, das die Anleger wenigstens über den Stand des Projektes und den Verbleib ihres Geldes aufgeklärt werden.

Trost

Ein Trost bleibt: „Aktienbesitzer sind nie glücklich“. 

Der Volksmund hingegen weiss: Besser reich und gesund, als arm und krank.
Und ganz ehrlich: Ich bin froh, das mir diese Kette erspart bleibt. Man möge mir das verzeihen, aber ich habe in meiner Stadt keine Lust auf eine solche Kettenkonkurrenz.

UNITE Team Broome

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