In der Diskussion ging es darum, dass in Indien der Fleischkonsum steigt, was Herrn Tietke nicht gefiel. Im weiteren Verlauf der Diskussion wurde von ihm die Auffassung vertreten, dass man „früher glaubte, die Erde sei eine Scheibe“, das es Kannibalismus gegeben habe und das wir Mitteleuropäer „durchalphabetisiert“ seien ..(und deswegen also andere Entscheidungmöglichkeiten haben wie die Inder?). Zudem sei der Fleischkonsum generell „Teil der destruktiven Grundstruktur“.
Diese Analogien bezogen sich auf die Entscheidung, Fleisch zu konsumieren oder nicht. Es ist unschwer zu erkennen, dass hier Menschen, die Fleisch essen, diskriminiert werden und die Entscheidung zu einem veganen Leben als intellektuell, moralisch und zivilisatorisch überlegen und im Grunde alternativlos dargestellt wird. Zudem werden Fleischesser in die Nähe von unaufgeklärtem, mittealterlichen Denken gerückt.
Inder, die nun wie Menschen in vielen Schwellenländern mit einer wachsenden Mittelschicht sich Fleisch als Nahrungsmittel leisten können, erscheinen als „nicht durchalphabetisiert“.
Dies ist in meinen Augen ein ethnorassistische Sichtweise. Das in Indien trotz 40% vegetarischer Bevölkerung entsetzliche soziale Strukturen herrschen, war als Argument ebenso schwer erträglich wie die Annahme, dass der Fleischkonsum nicht die Ursache aller Probleme dieser Welt sei.
Da ich das Recht auf Fleischkonsum vertrete und gegen moralischen Gruppendruck auftrete – bei aller Befürwortung jeder kritischen Diskussion … wurde ich in dem thread zunehmend auch persönlich angegriffen.
Hierzu wurde ich als Querulant dargestellt und als Beweis Konflikte mit dem BDY zitiert, und zwar aus vertraulichen Mails.
Im Ganzen repräsentiert M. Tietke hier so ziemlich alles, wie eine solche Debatte nicht geführt werden sollte und die grundlegende Proplematik in der Yoga- und Esoterikscene einer falschenn Selbsteinschätzung, wonach man im Umkehrschluss sich auf dem Yogawege befindet und deshalb „Teil der Lösung“ und „frei von der destruktiven Grundstruktur.“
Von der Matte ins Leben – das ist ein schönes Motto, wird aber in der Regel nciht umgesetzt. Die Liebe und die Einheit werden beschworen, aber um die reale Auseinandersetzungsfähigkeit und ein elementar fairer Umgang miteinander ist es sehr schlecht bestellt in der „Friede Freude Eierkuchen“ Welt.
Tatsächlich ist anzunehmen, dass sich viele Menschen auch auf Basis gravierender persönlicher Probleme mit Yoga befassen und Yogalehrer werden. Ich kann nicht bestätigen, dass Yogalehrer eine überdurchschnittlich hohe Sozialkompetenz besitzen, sich durch besonders ausgewogenes soziales Verhalten etc auszeichnen.
Die Frage der Auswirkung der Yogapraxis auf das soziale Verhalten sind nicht untersucht. Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, das Yoga egozentrische Einstellungen zu unterstützen scheint und in manchen Feldern eher zu einer Herabsetzung der Sozialkompetenz führt.
Yoga als Praxis der Gesundheitsförderung ist sehr gut. Als Grundlage eineer Weltverbesserungsideologie ist Yoga sehr problematisch.