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Heiliges Säckle

 

Das in der  Yogascene recht krude Auffassungen kursieren und sich die Sprache gelegentlich in schwüle und abstrakt- abgehobene Sphären   verirrt, ist nicht selten zu beobachten. Besondere Stilblüten verdienen hierbei auch einmal eine besondere Aufmerksamkeit, vor allem, wenn sie von Meinungsführern der Yogawelt  und sogenannten Yoga -Gurus stammen.Guru heisst zwar „Lehrer“ und übersetzt etwa, vom „Dunkeln zum Licht“ , aber leider führen die Gurus ihre Jünger öfter eher hinter das Licht als zum Licht. Wir halten deshalb nicht allzuviel von Gurus und ihren Nachfolgern, den Yogastars.

Yoga Gurus sind  meine besonderen Lieblinge,  wenn sie sich nach einiger Zeit als sexuelle Wüstlinge entpuppen wie unjüngst  Kausthub, der Sohn der Desikachars  (übrigens scheint vegetarische Ernährung scheint mit einem erheblichen Übergewichtsrisiko verbunden zu sein, oder isst der Schlingel heimlich Currywurst?)  oder Her Bikram Chodouri oder oder…oder sich als durchaus den finanziellen Genüssen dieser Welt nicht abhold herausstellen, wir wir dies kürzlich von John Friend hörten.(Ich persönlich habe nichts gegen Geld verdienen, nur gegen Doppelmoral). Übrigens neige ich nicht dazu, mich über körperliche Besonderheiten anderer Menschen zu erheben, aber Leute, die den ganzen Tag über Gesundheit, gesunde Ernährung, Achtsamkeit usw schwadronieren, haben schon auch ein Vorbildfunktion und müssen sich fragen lassen, wie sie es denn selber damit halten. Wir kann man ernstlich all die positiven Wirkungen behaupten, aber selber das Gegenteil verkörpern?

Sagte nicht kürzlich die bekannte deutsche Yoga Ikone P. Broome:  „Geld scheffeln und haben ist für Yogis nicht verwerflich, aber Besitz ist schlecht“?
Nun, diese tiefgründige Dialektik muss einem nach längerer Meditation sicher einleuchten, auch wenn sie auf den ersten Blick nicht so recht schlüssig wirkt

In diesem Monat möchte ich aber also einen Satz von meinem Liebligsautor spiritueller Dichtkunst und Eloquenz besprechen, der immer wieder inspiriert von der Theosophie,  heidnischen Kulten und  fest gegründet in der  Ablehnung von Technik, Kultur und moderner Zivilisation,  namentlich jeder Bildung und dem Intellekt, wirkliche Stilblüten produziert:  Uwe Haardt, der Herausgeber von „Yoga Aktuell“, der in seinem Editorial immer wieder so besonders schöne Texte publiziert, das man sich fragt: was hat man dem Mann ins Essen getan? Was immer es ist: ich bin mir nicht sicher, ob ich vom gleichen Kraut rauchen möchte.

Zwar ist nicht überliefert, ob das Editoral der „Yoga- Brigitte“ überhaupt Leser findet – denn Diskussionen sind in der monotonen Yogawelt ohnedies eher selten, Predigten hingegen umso öfter zu beobachten, oder dies nur der persönlichen Befriedigung dient als ein Privileg, welches dem Herausgeber eben gebührt.

Nun, frage nicht, Übe, mein Freund, lasse Dich doch einfach mal auf die Erfahrung ein …

So heisst es diesmal in der wortgewaltigen Bergpredigt der Juni Ausgabe 2016:

Wer das große Wagnis eingeht und mit dem Reisegefährt der yogischen Selbsterforschung wandelt, wird über kurz oder lang die Bekanntschaft mit einer geheimnisvollen Flamme machen.  „

Und, liebe Freunde, damit ist n i c h t gemeint, das Du in einem Yogakurs im Ferienparadies einer heissen Blondine über den Weg läufst, wie man denken könnte, denn

Diese Flamme wird von den Schöpferkräften des Yoga , den Jochas , als inneres „Joch  – hannisfeuer“  – als „Kundalinikraft“ in all jenen entzündet, die aufrichtigen Herzens darum bitten, sich selbst in ihrem wahren Wesen zu erkennen.

Jochannisfeuer? Das ist ja interessant! Oder vielleicht doch Johanniskraut? Kundalinikraft? Also doch vielleicht mit der Blondine die innere Flöte pfeifen? Nein, denn

Der Impuls in uns Menschenwesen, uns selbst zu erkennen und das Wesentliche unseres Wesens zu entblättern, ist unserem Wesenskern als Wesensfunke unsterblich eingehaucht“.

Auch hier könnte der Terminus „entblättern“ auf einen hedonistischen Kontext deuten, doch weit gefehlt. Denn

“ aus den dunkelsten Tiefen und selbst den dichtesten Geweben der Materie des Universums unablässig ein geheimer Signalstrom (strömt), der uns ermuntert, das große Geheimnis unserer Selbst zu lüften und uns geistig zu liften.

Geistiges Liften, das ist wirklich eine schöne Idee. Und auch die Birne könnte mal gelüftet werden, denn die  Hyperbeln und sprachlichen Megalithe purzeln gar munter umher:

„grosses Wagnis“, „geheimnisvoll“, „aufrichtigen Herzens“, „wahres Wesen“,
„Wesenskern“ , „unsterblich“, „Wesensfeuer“, ja „unerschöpflich“, “ geheim“
„Meister aller Zeitalter“, „tiefe Täler menschlichen Denkens“, „in Täuschung gefangen“
„wirkliches Wesen des Lebens“, „Gipfel des mystischen Weltenberges“, „Schöpferkräfte“
„Meinungskräfte terrorisieren die Welt“, „heiliger Geist“, „stilles Seelenmeer des großen Geistes“, „erhabener Geist“, “ Erhabene Wesen“, “ hohe Gesänge der Ewigkeit“

Also drunter geht es wirklich nicht, es geht ums Ganze!

Fassen wir zusammen:

  1. eine geheimnsivolle Flamme begegnet uns, und es ist leider keine Blondine
  2. sie wird von den „Schöpferkräften des Yoga“ , den Jochas in uns entflammt
  3. dies geschieht als inneres “ Joch- hannisfeuers“
  4. die ist gleichbedeutend mit der „Kundalinikraft“
  5. Bedingung: Du bist aufrichtigen Herzens
  6. Bedingung: Du bittest Darum, Dich selbst in Deinem wahren Wesen zu erkennen
  7. dies bedeutet: das Wesentliche unseres Wesens zu „entblättern“
  8. der Wunsch danach ist unserem Wesenskern als Wesensfunke unsterblich eingehaucht.
  9. es gibt einen steten Signastrom aus dem Universum (selbst aus schwarzen Löchern), der uns ebenfalls dazu ermuntert

Hierfür nun eine kleine Hausaufgabe:

Meditiere  über die Frage:

Was ist das wahre Wesen Deines Wesentlichen Wesenskerns, nein; das wahre Wesen des Wesensfunkens im wesentlichen Wesenskern, der Dir jochmässig eingehaucht ist im wahren Herzen des Kerns Deines Wesens! Spürst Du die Jochas, das Jochanisfeuer, den steten Signalstrom aus dem Universum, die Kundalini, in dem elenden Tal Deiner Meinungsjauche? 

Nein?

Dann könnte es  also leider wirklich vielleicht sein, das Du nur ein in Täuschung Gefangener bist, der aus den tiefen Tälern des menschlichen Denkens mit seinen eigenen Meinungskräften die Welt terrorisiert?

Gib es zu! Du bist nicht reinen Herzens!

Wie auch immer, dieser grandiose Parcour durch heidnische, christliche und hindustische Begriffe wird, wie immer bei Haardt, mit intensiven Angriffen auf den Verstand   und das Denken verbunden.

In schöner Regelmässigkeit verunglimpft er dies als

„Meinungsjauche der von Materialismus und Verstandesdünkel versponnenen Larvenkräfte“

denn

„auf der Spitze des Weltenberges ist Manas, das Denken, völlig unbekannt“. 

Ob Haardt selber schon dieses Jochhannisfeuer in sich entfacht hat oder sich noch als  „Larve niederer Gedanken in Täuschung gefangen hält“, ist nicht überliefert, aber der Duktus legt nahe, das er selber in dem  „Dünkel“ als „Dünker“  gefangen ist, das seine Worte „vom heiligen Geist“ inspiriert sein mögen, auch wenn er – leider noch nicht – in „vollkommener Stille“ ruht. (Ich meine hier natürlich in tiefer Meditation versunken).

Der Kampf gegen die Niederungen des Geistes mag schon in Namen angelegt sein. Denn Uwe bedeutet auch „Der Tätige“, „Der voll des Tatendrangs“, „Der Verwegene“, entstanden aus der altnordischen Sprache, wo er ursprünglich „Ake“ bzw. „Aki“ lautete und sich über „Aughe“ bzw. „Auwe“ in seine heutige Form verwandelte. Möglicherweise handelt es sich dabei um eine abgewandelte Form des germanischen Begriffs „ag“ für „Schneide des Schwertes“ (http://www.baby-vornamen.de/Jungen/U/Uw/Uwe/)

Das  Denken und Wortspielen, freilich genährt von geheimnisvollen Signalen aus dem Universum (und der Theosophie,  möglicherweise direkt vom Heiligen Geist gechannelt) liegt ihm andererseits ja schon.Überliefert ist aber der krude Antiintellektualismus des Uwe Haardt, der seltsamerweise  ein ganz einträgliches Geschäft mit dem Yoga betreibt.

Und in diesem Tal lauern tatsächlich “ Niederungen  und Schluchten“im „Bereich materieller Begierden“ und die Erschaffung einer eigenen Welt „als selbstsüchtige Raumkapsel“. Möglicherweise droht dies Gefahr sogar mehr als im richtigen Leben.

Möge der heilige Geist mit ihm sein.

Und Leute: Yoga ist 99% Praxis und 1 % Theorie? Unsinn!Hört endlich das Denken auf!  Yoga ist 100 % Praxis und null Theorie!

Hans Deutzmann

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Wikipedia – Johannisfeuer

Nach der Christianisierung versuchte die Kirche, die heidnische Sonnenwend-Tradition abzuschaffen. Da alle Versuche scheiterten, legte die Kirche schließlich den Gedenktag für Johannes den Täufer auf den 24. Juni und übernahm zahlreiche Bräuche

„Dem Volksglauben nach sollte das Johannisfeuer Dämonen abwehren, die Krankheiten hervorrufen oder Viehschaden und misswüchsige Kinder bewirken. Darauf deuten auch die Strohpuppen hin, die man in manchen Gegenden ins Feuer wirft („Hanslverbrennen“). Insbesondere sollten auch Hagelschäden abgewehrt werden, daher wird das Johannisfeuer auch als Hagelfeuer bezeichnet. Dieses Brauchtum liegt vermutlich in der großen Beliebtheit des Heiligen begründet. Das Johannisfeuer findet man in verschiedener Ausgestaltung fast über ganz Europa verbreitet. Die südlichste Sonnenwendfeier mit Johannisfeuer war lange Zeit in Alicante, heute ist es inTorrevieja.

Das beim Johannisfeuer mancherorts verwendete drehende Rad wird als Sonne gedeutet. Ein Zusammenhang könnte außerdem mit dem Not- oder Nodfeuer bestehen, dessen Hergang weitgehend vergleichbar ist.

Mancherorts springen Burschen und Mädchen über das Johannisfeuer. Dies ist eine Mutprobe mit abergläubischem Hintergrund: Der Sprung über das Feuer soll reinigen und vor Krankheit schützen. Je mehr Personen gleichzeitig darüber springen, desto größer soll die Wirkung sein, und wenn ein Paar Hand in Hand über das Feuer springt, soll bald Hochzeit gefeiert werden.[6]

Jochas – kein Treffer

Joch https://de.wikipedia.org/wiki/Joch

Joch steht für:

  • ein Zuggeschirr, mit dem zwei Ochsen vor einen Wagen oder Pflug gespannt werden, siehe Geschirr (Zugtier)
  • eine Schultertrage, mit der Körbe oder Eimer getragen werden, das Tragjoch
  • ein altes Flächenmaß, siehe Joch (Einheit)
  • eine Einkerbung zwischen zwei Bergen im Gebirge, siehe Joch (Gebirge)
  • in der Architektur eine durch vier Stützen gebildete räumliche Einheit, siehe Joch (Architektur)
  • im technischen Bauwesen das Bauteil zwischen zwei Brückenpfeilern, siehe Joch (Bauteil)
  • speziell die Pfeilerzahl einer Jochbrücke
  • in der Archäologie Bauweise von Megalithanlagen Joch (Archäologie)
  • in der klassischen Periode Mittelamerikas U-förmiger Stein für Rituale, siehe Jochstein
  • im Bahnwesen die Einheit, die aus zwei Schienen und den dazugehörigen Schwellen gebildet wird, siehe Gleisjoch
  • im Bergbau eine Stütze, siehe Stützjoch
  • der drehbar gelagerte Balken zum Aufhängen einer Glocke, das Glockenjoch
  • im elektronischen Bereich die Ablenkeinheit von der Bildröhre, siehe Ablenkjoch
  • in der Lagertechnik das Stapeljoch
  • in der Heraldik die Wappenfigur Armbrustjoch
  • eine Vorrichtung zum Fesseln von Gefangenen, siehe Joch (Fessel)
  • ein aus gekreuzten Speeren gebildetes Spalier, unter dem Besiegte hindurchgehen mussten, siehe Kaudinisches Joch
  • bei Transformatoren, Elektromotoren oder Relais einen verbindenden Teil des Eisenkernes, siehe Dreiphasenwechselstrom-Transformator#Aufbau
  • einen Teil des Schädelknochens, das Jochbein
  • eine knöcherne Leiste des Schädels, siehe Jochbogen
  • im übertragenen Sinn eine als bedrückend empfundene Fremdherrschaft

    Die Kundalini-Kraft

    Nach der tantrischen Lehre wohnt in jedem Menschen eine Kraft, die Kundalini genannt wird.[1] Diese befindet sich gemäß dem Tantrismus ruhend am unteren Ende der Wirbelsäule und wird symbolisch als eine im untersten Chakra schlafende zusammengerollte Schlange (Sanskrit: kundala „gerollt, gewunden’“) dargestellt. Sie gilt als die der Materie nächststehende Kraft im Menschen. Durch yogische Praktiken soll sie erweckt werden können und aufsteigen, wobei die transformierenden Hauptenergiezentren oder Chakren durchstoßen werden (Satchakrabedha „Sechschakrendurchstechen“). Erreicht sie das oberste Chakra, soll sie sich mit der kosmischen Seele vereinigen und der Mensch höchstes Glück erlangen.[2] Erst hier vereinigt sie sich nach tantrischen Lehren in ihrer transformierten Form mit den kosmisch-spirituellen Kräften. Da das Aufsteigen der Energie nach den klassischen Lehren auch Gefahren in sich birgt, sollen eine gute Vorbereitung und ein innerer Reinigungsprozess entscheidend sein, weshalb viele Schulen zuerst das Herzzentrum entwickeln. In Begleitung eines Menschen, der die Kundalini-Kraft bewusst lenken kann, sollen mögliche Begleiterscheinungen des Prozesses, wie Visionen oder Erfahrungen in der Astralwelt, verständlich sein. Es gibt immer wieder Fälle, die Tantriker als „spontanes Erwachen“ der Kundalini interpretieren.[3]

    Auch einige Vertreter der frühen westlichen Psychologie beschäftigten sich mit dem Kundalini-Phänomen, allen voran der Schweizer Psychologe Carl Gustav Jung.[4]

 

 

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