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Buchvorstellung: The Science of Yoga

Was es verspricht – und was es kann

von Heike Friel, Tripada Yoga Lehrerin

The Science of Yoga – Was es verspricht – und was es kann
William J. Broad versucht mit diesem Buch wissenschaftlich aufzuzeigen, was Yoga tatsächlich erreichen kann, was Mythen und Fehlinformationen sind und wo Risiken und Gefahren liegen.

William J. Broad teilt sein Buch in 7 Kapitel ein:
1) Gesundheit
2) Fit und Vollkommen
3) Stimmungen
4) Das Verletzungsrisiko
5) Heilung
6) Göttlicher Sex
7) Muse
Er beginnt sein Buch mit einem Vorwort und schließt sein Buch mit einem Epilog und Nachwort.

Epilog

Im Epilog erzählt uns der Autor, warum er das Buch geschrieben hat.
Sein Wunsch ist es, Ordnung in das Thema „Yoga“ zu bringen und herauszufinden, was die Wissenschaft dazu sagt. Er versucht die Qualitativsten wissenschaftlichen Ergebnisse zusammenzutragen und die offenen Fragen über Yoga zu beantworten. „Gelegentlich berührt das Buch Themen östlicher Spiritualität – Meditation und Achtsamkeit, Befreiung und Erleuchtung, macht aber nicht den Versuch, ihnen auf den Grund zu gehen. Es konzentriert sich vielmehr konsequent auf die Frage, was die Wissenschaft uns über die Yogastellung sagt.“ (William J. Broad 2012 S.35)

Broad ist der Meinung, dass sich die Risiken und Vorteile als wesentlich größer heraus stellen, als er es vermutete. Yoga kann sowohl verstümmeln, als auch Leben retten (vgl. Benson S. 38).

Wie er sagt „ergibt Yoga nur Sinn, wenn man es auf kluge Weise anwendet, um sich selbst so wenig wie möglich zu gefährden.“

Er ist der Meinung, dass sich Yoga verändert hat, von einem obskuren Kult, tief getränkt von Magie und Erotik, hin zu Gesundheit und Fitness. „Die Wissenschaft des Yoga enthüllt nicht nur Geheimnisse. Sie trägt auch dazu bei, echte Mysterien aufzuklären“. (Broad 2012 S.40)

1) Gesundheit

1851 hat Paul, ein gebürtiger Bengale, der die soziale Leiter mittels einer guten Ausbildung erklommen hatte, als Erster entdeckt, das Yoga den Stoffwechsel verlangsamen konnte. Damit hatte er einen großen Durchbruch errungen.

1924 gründete Jagannath G. Grune südlich von Bombay einen Ashram, um umfangreiche Studien über Yoga durchzuführen. Im Mittelpunkt stand seine Bemühung, das Image von Yoga zu verbessern.

1926 berichtet er, „das(s) der Kopfstand und der Schulterstand förderlich für die Durchblutung seien, den Blutdruck jedoch nicht erhöhten, was die Stellung als ein sanftes Mittel körperlicher Erneuerung erscheinen lässt“ (Broad 2012 S.342).

Er wiederlegte auch die Auffassung, das intensive Yoga – Atmung die Sauerstoffaufnahmen verbessern würde.“ Er stellt fest, dass schnelles Atmen wenig an der Sauerstoffmenge änderte, die der Blutkreislauf aufnahm und kam zu dem Ergebnis, dass die stärkste Wirkung solcher rigorosen Anstrengungen tatsächlich im Herauspusten von Kohlendioxidwolken bestand (vgl. Broad 2012 S. 62).

Wie sich herausstellt, ist diese Erkenntnis wissenschaftlich korrekt.

Gune weist darauf hin, dass bestimmte Stellungen heilsam für bestimmte Leiden und gut für die Gesundheit sind, und war damit ein Wegbereiter für einen Ansatz, den viele Yogis im Laufe der Jahrzehnte übernehmen sollen (vgl. Benson S. 62). Eine weitere Veränderung ist die Aufnahme und das Unterrichten von Frauen im Ashram. Grune hat einen weitreichenden Einfluss auf die Praxis des modernen Yoga.

1947 gewinnt Indien seine Unabhängigkeit und gleichzeitig machte Hatha-Yoga den Sprung auf die Weltbühne. „Die Exporte begannen mit einer begabten Schülerin, die bei Gune und Krishnamacharya studiert hatten. Ebenso wie Iyengar war die Novizin aus gesundheitlichen Gründen zum Yoga gekommen und zu einer leidenschaftlichen Verfechterin von dessen regenerativer Kraft geworden. Die temperamentvolle Frau trug dazu bei, Grunes Beobachtung über„ die spezielle Eignung für Frauen“ in eine Vielzahl von weiblichen Anhängerinnen zu verwandeln“ (Broad 2012 S. 67).

Basu Kumar Bagchi (1875-1977) erforschte das greifbarste Wunder: Das Anhalten des Herzschlags.

Er widerlegt diese Behauptung, doch fand er in jahrelangen Studien heraus, dass das Yoga beträchtlich zur Gesundheit von Herz und Kreislauf beiträgt.

„Klinische Studien haben ergeben, dass Patienten, die Yoga ausüben, weniger Krankenhausaufenthalte haben, weniger Medikamente benötigen und seltener von ernsthaften Infarktereignisse – angefangen bei Herzattacken bis hin zum tödlichen Herzversagen – getroffen werden.

Forscher der University of Virginia werteten 70 Studien aus und kamen 2005 zu dem Schluss, dass Yoga ein aussichtsreicher Ansatz für eine „sichere und kosteneffiziente Intervention“ zur Verbesserung der Herz-Kreislauf-Gesundheit sei (Broad 2012 S. 77).

Die Wissenschaft stellt ebenso fest, dass Yoga tatsächlich dem Verschleiß der zwischen Wirbeln liegenden Bandscheiben entgegenwirken kann, gesunkene Werte beim Cholesterin und bei Indikatoren von emotionalem Stress wie beunruhigenden Gedanken. Was auch von großer Bedeutung war, war die Erkenntnis, dass das Telomerase-Niveau, zuständig für die Langlebigkeit der Zellen, um 30 Prozent stieg.

2) Fit und vollkommen

Das moderne Yoga, ob zufällig oder auch geplant, hat viel von seinem kontemplativen Charakter verloren und geht eher in Richtung Fitness. In den 1920ern, hatte ein englischer Physiologe Archibald Hill in seiner Forschung ein großes Interesse an Sport und Fitness.
Er beschäftigt sich unter anderem damit, was die maximale Sauerstoffaufnahme nach steigender Ausbelastung des Körpers bewirkt. Die Wissenschaftler kommen zu dem Schluss, dass dies von einem Hauptfaktor abhängig ist, nämlich der Größe des individuellen Herzens und dessen Fähigkeit das Blut durch die Lunge und die Gefäße zu den Muskeln zu pumpen.

Wie sich zeigte, war der Herz-Output von Spitzensportlern etwa zweimal so groß, wie bei untrainierten Personen. So konnte jeder in den Genuss der positiven Wirkung kommen, der ein rigoroses Training aufnahm.

Nun war die interessante Frage, wie es in dieser Frage mit dem Yoga stand. Die Wissenschaftler stellen fest, das Yogis schlechte Ergebnisse im Hinblick auf die Stärkung/Vergrößerung des Herzmuskels haben.

Allerdings berichten die Testpersonen, die über 4 Monate täglich Yoga praktizierten von Verbesserungen ihres Allgemeinzustandes in Bezug auf Schlaf, Energie, Gesundheit, Ausdauer und Beweglichkeit. Ebenso bemerken sie eine positive Veränderung in sozialer Hinsicht, einschließlich eines besseren Sexuallebens. Sie sind besserer Stimmung und zufriedener mit ihrem Leben.

Durch neue Formen von Yoga, die mehr Gewicht auf dynamische Stellungen und Stilarten legen, kommt mehr Bewegung und körperliche Aktivität ins Yoga, was die aerobe Herausforderung erhöht. Wenn man die Abfolgen schnell wiederholt, z. B. den Sonnengruß, bekommt man auch das Herz in Schwung. Dadurch gewinnt das Yoga Elemente eines kardiovaskulären Work-Outs.

„Trotz des zusätzlichen Peps kamen die Wissenschaftler zu dem Ergebnis, dass die Yogasitzungen den aeroben Mindestanforderungen nicht entsprachen. (…) Der einzige Schimmer kardiovaskulärer Hoffnung betraf – wieder einmal – den Sonnengruß.“

Zusammengefasst kann man sagen, Studien haben ergeben, dass Yoga positive Effekte in Bezug auf Balance , Erschöpfung, Angst, Stress, Stimmung, Schlaf, Cholesterin und auf die Lebensqualität von Yogis hat, aber nicht auf die körperliche Fitness (vgl. Broad S.120).

3) Stimmungen

„In Harvard warf (…) William James einen wohlwollenden Blick auf Yoga als Mittel mentaler Regeneration. Der berühmte Psychologe und Mediziner konzentrierte sich auf eine der elementarsten Yogaübungen – die einfache, aber systematische Entspannung der Muskeln.
Er untersuchte das Asana Shavasana und erklärte diese Art von Loslassen als „Regeneration durch Entspannung“. Diese Übung soll den Geist revitalisieren.

Die Entspannungsthematik interessiert auch Edmund Jacobson und er führt einige experimentelle Studien durch. Er nimmt an, dass tiefe Entspannung die mentale Aktivität absinken lässt.

Nun wird von Wissenschaftlern die Atmung unter die Lupe genommen.
Schnelles Atmen, die auch bei Yoga Atemübungen vorkommen, senken die Kohlendioxidvorräte des Körpers.

Der gebräuchliche Name für schnelles Atmen ist Hyperventilation. Sie birgt die allgemeine Gefahr, in Ohnmacht zu fallen. Es kann auch zu Schwindel, Kopfschmerz, Benommenheit, schleppender Sprache, Taubheit und Kribbeln in Lippen, Händen und Füßen kommen. Der Abfall des Kohlendioxidniveaus beeinflusst die Stimmung in vielerlei Hinsicht. Dazu gehört die respiratorische Alkalose. Sie erhöht die Erregbarkeit der Nerven und Muskeln so stark, dass es zu vielen Kurzschlüssen kommt, wie ein Kribbeln in den Händen und/oder Spasmen in den Muskeln. Dadurch, dass bei schnellem Atmen das Kohlendioxidniveau fällt, ziehen sich auch die Hirngefäße zusammen, dies wiederum raubt dem Gehirn Sauerstoff. In extremen Fällen kann es so zu Ohnmacht führen.

Die Auswirkung auf die Stimmung und Atmungsphysiologie sind völlig anders, wenn die Yoga-Atmung eher langsam, als schnell ist. Es bewirkt eine Erweiterung der Hirngefäße. Das Gehirn erhält mehr Sauerstoff. Langsames Atmen führt zu einer ruhigen Aufmerksamkeit und reinen Bewusstheit. Viele Yoga-Elemente verstärken das langsame Atmen und schränken das Ausatmen von Kohlendioxid ein, dazu gehören die Wiederholungen von Mantras und Gesängen.

Basu Kumar Bagchi, ein Wissenschaftler an der University of Michigan berichtet, dass Yogis eine „extreme Verlangsamung“ von Atmung und Herzschlag erreichen können.“ Er folgert, dass Yoga im Allgemeinen eine „tiefe Entspannung des autonomen Nervensystems herbeiführt“ (Broad 2012 S. 142).

„Die Forschungsarbeiten zeigten, dass Yogis eine besondere Begabung für die Anwendung der Bremse hatten. Ihre geschickte Verlangsamung des Stoffwechsels und damit verbundener Funktionen waren besonders eindrucksvoll, weil es eine starke evolutionäre Neigung überwand. Die Überlebensanforderungen bedeuten, dass der Körper, wenn er sich selber überlassen wird, immer das Gaspedal bevorzugt. Schließlich ist das sympathische Nervensystem im Wesentlichen ein Mittel der Notfallreaktion und leicht erregbar – es hält den Körper Kampf oder fluchtbereit und überschwemmt ihn mit Adrenalin“ (Broad 2012 S. 143).

Viele Teile des Körpers sind unter der Kontrolle des autonomen Nervensystems. Die meisten Menschen haben keine bewusste Kontrolle über solche automatischen Reaktionen. Mel Robin ist der Ansicht, das wir Menschen einen Schlüssel zur verborgenen Welt der autonomen Kontrolle haben, nämlich den Muskeltonus, Wenn man Muskelarbeit betreibt, erregt man das sympathische Nervensystem, und die Atmungsrate. Robins Aktivitätsregel deutete darauf hin: „das(s) ein disziplinierter Mensch dutzende der wichtigsten und unauffälligsten Körperfunktionen beeinflussen konnte. Seine Regel sprach außerdem dafür, dass verschiedene Hatha – Stilarten sehr unterschiedliche Effekte auf das autonome System hatten“. Fließende, schnelle Bewegungen z. B. der Sonnengruß (viel Muskelkraft) eher das sympathische System, statische Haltungen eher den Parasympathikus.
Mel Robin war der Ansicht, dass zu einer guten Yogastunde Stellungen gehörten, die sowohl das Gaspedal, als auch die Bremse aktiviert, sodass das autonome System ein gründliches Training bekommt.

Der Mediziner Herbert Benson war bestrebt, die westliche Anspannung mit der östlichen Gelassenheit zu lindern. Er untersuchte die Auswirkungen von Meditation, Yoga und anderen beruhigenden Praktiken. Er stellte fest, das einfache Techniken der Entspannung tiefgreifende Wirkungen auf den Herzschlag, die Atmungsrate, den Sauerstoffverbrauch und das Absenken des Blutdrucks hatten. Er nannte die Entspannungsreaktion, einen herbeigeführten physiologischen Ruhezustand. Benson bezeichnete seine Erkenntnis als Relaxation Response (Gesund im Stress).
Wenn Yoga die Gelassenheit fördert und die Stimmung hebt, wie wirkt sich Yoga dann auch auf Depressionen aus? Viele Berichte sagen, dass bei Depressionen der Neurotransmitter GABA niedrig ist. Wissenschaftler stellten fest, dass der GABA- Spiegel bei Yoga- Praktikern, die regelmäßig Yoga praktizieren, anstieg. Die Wissenschaftler kamen zu dem Schluss, dass Yoga ein hervorragender Stimmungsaufheller ist und ein vielversprechender Ansatz sein kann für die Behandlung von Angst und Depressionen.

4) Das Verletzungsrisiko

Verletzungen wurden im Yoga verschwiegen, auch von den Gurus. Aber an die Stelle des langen Schweigens ist nun die wissenschaftliche Studie getreten, die neue Strategien für die Verletzungsprävention fordert. Die Verletzungsprobleme reichten von leichten Schäden, bis zu dauerhaften Behinderungen. Eine kleine Epidemie von Schlaganfällen führte zu einer Diagnosestellung, die als Beauty – Salon- Syndrom bekannt wurde. Der Neurophysiologe Russel beschäftigte sich mit diesem Verletzungsrisiko und hatte sich auf die Frage spezialisiert, wie die Beugung des Halses den Blutfluss von Herz zu Gehirn beeinträchtigen kann. Aus Jahrzehnten klinischer Praxis und Laborforschungen wusste Rusell, dass extreme Bewegungen des Kopfes und Nackens die rechte und linke Wirbelarterie verletzen und Gerinnsel, Schwellungen, Verengungen und verheerende Schäden flussabwärts im Gehirn verursachen konnten (z. B. Schulterstand, Kobra).

2002 zeigten die Erhebungen, dass die Anzahl, der mit Yoga zusammenhängenden Krankenhausaufenthalte, in die Höhe schnellte. Die meisten Verletzungen treten im Bereich der Knochen, Bänder, Sehnen und Gelenke auf. Die Neugestaltung der Stellungen durch die Yogagemeinschaft reicht von kleinen Anpassungen, bis zu umfassenden Veränderungen. Heute vermeidet eine Reihe von Schulen die Unterrichtung der Kopfstände und auch des Lotussitz. Das Knie ist ein Scharniergelenk, das sich nur beugen und strecken kann, aber nicht drehen. 68% der Befragten einer Studie wählen den Grund für die vielen Verletzungen in einer unzureichenden Lehrerausbildung. Die Lehrerausbildung hat enorme Qualitätsunterschiede, von schlampig bis peinlich genau.

5) Heilung

Fishmann, der bei Iyengar gelernt hat und selbst Medizin, Mathematik, Logik und Philosophie studiert hat, versucht die wissenschaftlichen Erkenntnisse des Westens mit der intuitiven Kreativität von Iyengar zu verbinden. Dadurch entstand ein ganz neuer Weg, um zu Heilen. Er stürzt sich in die Rehabilitationsmedizin. Sein Buch „Relief in the Stretch“ beschrieb: „ein verborgenes Zusammenspiel zwischen zwei Arten von Sinnesorganen, die in den Bändern und Muskeln des Körpers eingewoben sind. Bei Streckung eines Muskels, schrieb er, senden die beiden Systeme widersprüchliche Signale aus.

Die Kontraktion sei stärker als die Entspannung, deshalb bleibe der Muskel angespannt. Doch bei fortgesetzter Streckung werde diese Signal von allein schwächer und der Entspannungsimpuls gewinne die Oberhand.

Der Übergang erfordere Zeit, schrieb Fishman. Er setze ein, wenn die Streckung fünfzehn bis dreißig Sekunden anhalte, und das Entspannungssignal werde in weniger als 2 Minuten dominant.“ (Broad 2012 S.207).
„Yoga als Medizin repräsentiert die nächste Yoga – Welle“. (…). In den nächsten Jahren werden wir erleben, dass wesentlich mehr Yoga in Einrichtungen der Gesundheitsfürsorge angeboten wird und Ärzte häufiger Yoga verschreiben werden. Vielleicht. Doch im Moment ist die Yoga- Therapie völlig ungeregelt und von daher unterliegt die Qualität der Behandlung dem Zufallsprinzip.“ (Broad 2012 S. 227).
Nach Fishman aber hat die Wissenschaft heute Mittel um festzustellen, was in der Yogatherapie wirklich funktioniert und warum es funktioniert.

6) Göttlicher Sex

In diesem Kapitel geht es darum, ob regelmäßiges durchgeführtes Yoga, das Sexualleben verbessern kann. Praktizierende, sowohl Frauen als auch Männer sagen, sie würden eine Steigerung der Erregung, der Befriedigung und der gefühlsmäßigen Nähe erleben. Neue Studien zeigten, dass Yoga zur Ausschüttung von Sexualhormonen und zum Anstieg der Hirnaktivität führen kann. „Bildgebende Verfahren deuteten darauf hin, dass fortgeschrittene Yogis, die Augen schließen und ihr Gehirn in Ekstasezustände versetzen können, die von jenen des sexuellen Höhepunks nicht zu unterscheiden sind.“

1978 verfasste Udupa in seinem Buch: „Stress and the Management by Yoga – eine Studie“, in der er beschrieb, das Yoga zu einer erheblichen Verbesserung der endokrinen Funktion des Hodens beträgt. „Yoga als Sport betrieben besitzt offenbar die besondere Fähigkeit, den Testosteronspiegel im Blut zu steigern.“

7) Muse

In diesem Abschnitt geht es darum, ob Yoga zur Verbesserung der künstlerischen Leistung beitragen kann. Die Antwort darauf ist: JA, denn Yoga hilft den kreativen Prozess zu vereinfachen und für sich zu gestalten. „Die inspirierende Kraft des Yoga scheint, zumindest teilweise, auf etwas so Unkomplizierten zu beruhen wie dem Nachlassen psychischer Anspannung und einem Zur-Ruhe-Kommen des Geistes.“ (Broad 2012 S. 290). Wissenschaftler fanden heraus, das Yoga wirkt, weil sie unter anderem das Gleichgewicht zwischen den Gehirnhälften in Richtung einer stärker künstlerischen Einstellung verschiebt. Taylar stellt den ersten Schritt der Verlagerung nach rechts als Bereitschaft dar, im Augenblick zu leben, im Hier und Jetzt.“ (Broad 2012 S.297).
Ebenso hat die Wissenschaft einen biochemischen Faktor entdeckt, der das „Zur-Ruhe-Kommen“ fördert. „Es handelt sich dabei um GABA, den Neurotransmitter, den wir im Kapitel über Stimmungen kennengelernt haben.“ Er hat eine beruhigende Wirkung.
Es gibt eine Beziehung zwischen Yoga und Kreativität doch sind die Befunde relativ bescheiden. Themen wie Fitness, Gesundheit, Sicherheit haben mehr Aufmerksamkeit erhalten.

Epilog

Broad beschreibt, dass sich das Yoga im ausgehenden 20. Jahrhundert in verschiedene Marken aufgesplittert hat und dass es nun die Frage ist, in welche Richtung es sich entwickelt. Dabei beschreibt er zwei Möglichkeiten: Entweder leistet Yoga nur einen kleinen Betrag zur globalen Gesundheitsfürsorge und die Öffentlichkeit betrachtet das Yoga als Kult und/oder die Wissenschaft von Yoga gehört zum Standardangebot, z. B. von Universitäten. Yogakurse werden von anerkannten Lehrern durchgeführt, deren Ausbildung streng geregelt ist. Broad meint, dass Yoga erwachsen werden kann, wenn es sich stärker an der Wissenschaft ausrichtet und dass es den Prozess, den schon Grune, Iyengar und die anderen Pioniere angestoßen haben, beschleunigt. Er ist der Meinung, dass Yoga, wenn es eine neue Art der Reife erreicht zu einer positiven Kraft in der globalen Krise der Gesundheitsfürsorge werden kann. Broad sieht die größte Hoffnung darin, das es noch mehr wissenschaftliche Forschung bezogen auf Yoga geben wird und dass sich noch mehr kluge Köpfe mit dem Thema beschäftigen werden.

„Ein weiteres ermutigendes Zeichen ist, dass staatliche Stellen in den USA und auch in anderen Ländern angefangen haben, die Wissenschaft des Yoga finanziell zu unterstützen.“ (Broad 2012 S. 317). „Nach Broad scheint Yoga sehr vielversprechend, wenn es darum geht, nicht nur unsere Lebenserwartung, sondern auch unsere Gesundheitserwartung zu erhöhen.“

Heike Friel, Tripada Yogalehrerin

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