Asanas in der Hatha Pradidipika
ein Beitrag von Hans Deutzmann
„Die erste Disziplin in Hatha Yoga ist die Praxis von Asana, sie reinigt den Körper und
führt zu guter Gesundheit, Ruhe und Festigkeit“ (HYP I, 20)
In der Folge werden 15 Asanas detailliert beschrieben Die Existenz von 84 weiteren Asanas wird erwähnt (HYP I, 35), in der Goraksasatakam werden 84 000 Asanas erwähnt – als symbolische Zahl für unendlich viele:
„Es gibt so viele Asanas wie Tierarten Der Ehrwürdige kennt alle Varianten Von den 84 000 wurde jeweils eine, welche die anderen repräsentiert, ausgewählt So zählte derjenige, der den Lauf der Gestirne in Bewegung hält, 84 Asanas auf“ (Goraksasatakam 5 – Tomalla 1986, S 1)
15 Asanas (HYP I, 20-56) und ihre Wirkungen
Swastikasana / Heilbringende Stellung Keine Wirkung beschrieben
Gomukhasana / Kuhkopf-Stellung Keine Wirkung beschrieben
Virasana / Helden-Stellung Keine Wirkung beschrieben
Kurmasana / Schildkröten-Stellung Keine Wirkung beschrieben
Kukkutasana / Hahn-Stellung Keine Wirkung beschrieben
Uttanakurmasana / Gestreckte Schildkrötenstellung Keine Wirkung beschrieben
Dhanurasana / Bogen-Stellung Keine Wirkung beschrieben
Matsyendrasana / Drehsitz (nach Masyendranath benannt) Regt das Verdauungsfeuer im Magen an, besiegt viele Krankheiten, weckt Kundalini und festigt Bindu (den Samen) (HYP I, 29)
Paschimottanasana / Vorwärtsbeuge Ist wohltuend, lässt Prana durch Sushumna fließen, erhöht das Verdauungsfeuer, macht den Bauch flach und schenkt gute Gesundheit (HYP I, 31)
Mayurasana / Pfauen-Stellung Vertreibt Magen- und Milzerkrankungen, gleicht Doshas aus, erhöht das Verdauungsfeuer, verdaut unpässliche Nahrung, zerstört sogar tödliches Gift (HYP I, 33)
Savasana / Totenstellung Beseitigt Erschöpfung, entspannt den Geist (HYP I, 34)
Siddhasana / Stellung des Meisters (auch genannt: Vajrasana, Muktasana, Guptasana) Öffnet das Tor der Freiheit (HYP I, 37), reinigt die 72 000 Nadis (HYP I, 41), bei 12-jähriger Praxis kann Vollkommenheit erlangt werden (HYP I, 42), u U werden keine weitere Asanas benötigt (HYP I, 43)
Padmasana / Lotus-Stellung Vertreibt alle Krankheiten der Yogis (HYP I, 46), unter Einsatz der Bandhas kann Kundalini geweckt und höchstes Wissen erlangt werden (HYP I, 50)
Simhasana / Löwen-Stellung Erleichtert die 3 Bandhas (HYP I, 54)
Bhadrasana / Glückbringende Stellung (auch Gorakshasana) Beseitigt alle Krankheiten (HYP I, 55-56)
Die wichtigsten 4 Asanas sind Sitzhaltungen (HYP I, 40), das wichtigste Asana ist Siddhasana (HYP I, 40 und 45).
Es wird gesagt, das diese eine Haltung ausreicht und das es keinen Sinn macht, andere Asanas zu üben wenn man diese Haltung beherrscht.
Die vollkommene Mühelosigkeit wird zudem als Vorraussetzung beschrieben, um mit anderen Prakttiken, namentlich Pranayamas, fortsetzen zu können.
Gheranda Samhita
In der Gheranda Samhita wird ein sechsgliedriger Weg gelehrt An erster Stelle stehen 21 Reinigungsübungen ( Dhauti ) Als nächstes folgen 32 Asanas und anschließend 25 Mudras und 8 Pranayama Praktiken
Es folgen Meditation, Dhyana und Samadhi
- Asana schenkt Kraft
- Mudra gibt Festigkeit
- Prathyahara bringt Standhaftigkeit und innere Ruhe —
- Pranayama gibt Helligkeit
- Dhyana gibt Kenntnis vom Selbst
- und Samadhi schenkt Absonderung, welche wahrlich Befreiung ist
Als die wichtigstenAsanas werden in den Texten benannt:
- SukhasanaSiddhasana
- Svastikasana
- Vajrasana
- Ardha Padmasana
- Padmasana